Der heutige Tag beginnt im Viertel der Jeminiten, die nach diversen Progromen Ende der 40er Jahre von Aden nach Israel ausgeflogen wurden und hier eine neue Heimat fanden.

Das Viertel ist für seine vielen kleinen jemenitschen Lokale beliebt und wird am Anfang des Wochenendes schon von den ersten Gästen genutzt.

Der Karmel Markt liegt ebenfalls gleich ums Eck un so wird der Freitag noch genutzt, kosheres Fleisch und Eingeweide zu kaufen.

..oder doch frischer Fisch…

Der Shalom Tower, errichtet in den 60ern, am Grund, wo das erste Gymansium der jüdischen Siedler stand, steht für die Entwicklung Tel Avivs zur Großstadt. Die Silhouette davor, erinnert an den Offizier Dreyfus und seines Prozesses, ein Höhepunkt des französichen Antisemitsmus, der in der Kollaboration mit den Nazis noch weitere Höhepunkte erleben sollte. Diese Affähre war jedenfalls ausschlaggebend für die Ideen Herzls zur Gründung eines Judenstaates.

Der nächste Stadtteil ist die Keimzelle von Tel Aviv: „Nevek Tsedek“, diese Siedlung wurde 1880 vor den Toren der Festung Jaffa gegründet, natürlich wollten die Araber keine Juden innerhalb von Festungsmauern. Der Gründer dieser Kolonie errichtete hier sein Haus mit Synagoge und Betonwerk.

Die kleinen engen Straßen sind mittlerweile zum exklusiven Einkaufsviertel geworden.

Gleich hinter der Siedlung liegt der alte aufgelassene Bahnhof von HaTachana, der Jaffa-Jerusalem Bahn.

Ein paar alte Eisenbahnwaggons sind noch erhalten, und ganz im Hintergrund sieht man die Skyline von Jaffa, aber da gehts im Laufe der nächsten Tage noch hin.

Die alten Depots und Schuppen werden mittlerweile, überraschend jetzt, alshShopping Center genutzt und heute fand auch noch der vorsabbatliche Kunsthandwerksmarkt statt. Es scheinen am Freitag schon ziemlich viele Leute frei zu haben, um sich geistig auf die Sabbatruhe einzustellen….

Über die ehemalige Bahntrasse, mit Blick auf das moderne Tel Aviv gehts in den nächsten Stadtteil.

Es geht nach „Florentin“, dieser hat seinen Ursprung als Flüchtlingslager. Grund wie immer ein Progrom, diesmal in den 20ern in Thessaloniki. Den Grund kaufte eine Gesellschaft aus Griechenland, um hier die Flucht von 50.000 Juden zu ermöglichen.

Mittlerweile ein Ort der Subkultur und Alternativen Szene von Tel Aviv.

Die Syanagoge hat sich auch der Umgebung angepaßt…

Die Gentrifizierung bedroht auch dieses Viertel, die Bobos mit ihren Hochhäuser werden auch hier bald den Ton angeben.

Das Viertel mit seinen vielen Lokalen und seinem jungen Hipster-Publikum zieht viele an. Es stellt sich eigentlich überhaupt die Frage, ob der Hipster original aus Tel Aviv stammt.

In der Nähe gibt es noch eine weitere Kolonie, die früher von Amis aus Maine gegründet wurde, mit dem Ziel das Christentum zurück zu bringen. Gut, es war ein Versuch. Übernommen wurde die Kolonie dann von der deutschen Templergemeinschaft, auch wiederum Christen, die meinten, es wird Zeit den Juden den wahren Glauben zu bingen, dieses war bis 1941 unter Britischen Mandat hier aktiv. Aber von denen mehr auch in den nächsten Tagen.

Zurück zur Herzl Straße, da füllen sich immer mehr die Pubs.

Die Häuser der Ersten Generation der Gründer von Tel Aviv warten noch auf Renovierung, während dahinter die moderne Stadt immer mehr das Kommando übernimmt.

Jedenfalls hat der alte Herzl aus Wien recht behalten mit seinem Zitat….

…wenn man schaut, was aus diesen kleinen Siedlungen bis heute geworden ist.

Mit dem letzten Sonnenlicht, bevor die Sabbatruhe in Kraft tritt, (eigentlich beginnt das sich Entleeren der Straßen mit einem Megastau so ab 1, also wie bei uns am Freitag), endet auch der heutige Tag.

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