Die wuchtige Festung, das Castel Nuovo, darf den Anfang machen. Sich als neue Festung zu bezeichen, heißt aber in Neapel nicht, daß diese Anlage im 19. Jahrhundert gebaut wurde, schon im 13. Jahrhundert errichtet der König von Anjou diese Gemäuer. Nur diese Mauern sind schon nicht mehr von ihm.

Der König Alons von Aragon, der Herr unter dem Baldachin während seines von aller Welt erwarteten triumphalen Einzug in Neapel, wandelte die aus vulkanischen Tuffgestein erbaute Burg in eine richtige Festung um. Tuffgestein hält nich so wirklich Kanonenkugeln aus.

Die eher karge Gestaltung der Residenz war der militärischen Nutzung geschuldet, der König, von Gott auserwählte, mußte ja beschützt werden. Über die Treppe kommt man in den Thronsaal.

Diese Decke bestaunten auch nicht so loyale Fürsten des Königs von Aragon, deswegen wurden sie zu einer Hochzeit eingeladen in diesem Raum und blieben auf ewig.

Nicht weil die Gastfreundschaft von Aragon so einzigartig gewesen wären, sondern weil sie ihr Leben da unten in der Kerkern beendeten. Leide konnten sie nicht wissen, daß unter ihnen, neben den alten Gemäuern aus der Anjou Zeit, auch noch Reste einer Fischfarm der Römer sich befinden.

Wie es so ist, wo in Neapel gegraben wird, wie hier eine neue Ubahn, findet man die Reste der römischen Hafenanlage

Die Jahre zogen ins Land und brachten wie in Neapel üblich, durch divese Heiraten, Kriege und Kinderlosigkeiten wieder neue Herrscher, auch „unsere“ Habsburger waren immer wieder an diesem Königreich interssiert. Mittlerweile war der Spanische Vizekönig der König von Neapel. Diesem war es natürlich nicht zuzumuten in einer Kaserne zu residieren, sprich ein Palast muß her, und so wurde der Palazzo Reale errichtet.

Die gegenüberliegende Seite wurde vom Schwager von Napoleon geplant, ohne Kirche, die kam als Retourkutsche von den Bourbonen, die nach den Niederlagen von Napoleon, wieder in Neapel das Sagen hatten. Orignal wär es eine Verehrungsstätte für den Imperator geworden, aber Auswärtsniederlagen in Russland und Belgien beendeten diese Planungen vorzeitig, der Planer wurde ebenfalls in den Kerker geworfen, ob seiner Pläne oder ob der Verwandtschaft, ist beider möglich.

Am Meer entlang geht es weiter Richtung „Alte Festung“ mit Blick auf den Vesuv.

Um bei der Zeitreise nicht zu verdursten, sorgt sich die lokale Zunft der Kioskbetreiber mit Labstellen für die Einkehr und Rast.

Das Castell dell’Ovo ist erreicht, die älteste Festung Neapels. Gegründet vom Herrn Lucullus aus Rom, nicht nur Gourmet und Freund der Küche, sondern auch Villenbesitzer aus Neapel.

Aus den Resten der römischen Großvilla bauten die Normannen, (wer nicht aller in Neapel war…), sich eine kleine, aber feine und de facto uneinnehmbare Festung, die ziemlich hoch über dem Meer thront. Unterhalb der Festung hat man auch Überreste der griechischen Siedlung gefunden.

Nicht nur als Festung, auch als Gefängnis für diverse unerwünschte Herrscher, die man beseitigen wohnte, dienten diese Mauern. Die Spanier nützen sie als Ergänung zu ihren Kasernen und zur Festung St. Elmo, die hoch über Neapel drohnt.

Von der Festung gibts einen Blick auf die Strandpromenande in den Westen der Stadt und natürlich auch auf den Vesuv.

Parthenope, eine der Sirenen, die den guten alten Odyesseus ablenken wollten, wurde hier tot angeschwemmt, enttäuscht, weil sie ausgetrickst wurde.

Die diversen Lokalbesitzer an der Promenade sind jedenfalls erfolgreicher die Kundschaft anzulocken.

Vor allem, wenn die Wintersonne sich so verabschiedet.


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