Am Zusammenfluß von Rhone (links) und Saone, genannt Confluence, hat man die ehemaligen Hafen- und Industrieanlagen warm abgetragen und einen neuen Stadteil rausgestampft…

Ein großzügiges Einkaufszentrum, wenn man schon dabei ist, kommt immer gut an.

Der „Spinatbunker“ von Euronews erklärt mir wenigstens jetzt, warum die so ein Programm machen. Find ja die eher verzichtbar.

Teile der alten Zuckerfabrik stehen jedenfalls noch herum, und erklären uns den Unterschied zwischen Links und Rechts.

„Star“ ist aber, Achtung!: Österreichbezug, das von Coop Himmelblau entworfene Museum „Musee des Confluences“.

Der Bau macht auch was am Tag her, irgendwie fühlt man sich an einen Sternenzerstörer aus Star Wars erinnert, und an das Gebäude der Vuitton Stiftung von Frank Gehry.


Innen ist wie so oft in der heutigen Zeit die Architektur das Highlight, das „Museum“ ist eigentlich (wie schon in Marseille) eine Enttäuschung. Warum man nicht die Industrie- und Arbeitswelt, die ja vor der Tür liegt, gewählt hat, ist mir schleierhaft. Statt dessen ein nebuloses, oberflächliches, an ein naturhistorisches Museum angelehntes Pseudomuseum, welches irgendwie die menschliche Entwicklung erklären will und kläglichst scheitert.

Vor allem Schade, weil die Franzosen ja wissen wie es geht, genau das Gegenteil nämlich ist dieses Museum, am Standort des Gestapo Hauptquartiers der Nazis in den 40ern, der Hauptarbeitsort des Folterknecht Klaus Barbie.

Da braucht es auch keine „In“-Architekten, hier zählt die das Authentische.

In diesen Gemäuern folterte die Gestapo 100e von Widerstandskämpfer der Resistance und schickte tausende Juden gemeinsam mit den Beamten der Vichy Regierung in die Gaskammern. Und wie die Spinne im Netz saß der brutale Kommandant der Gestapo, Klaus Barbie. https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Barbie

Der Prozess wurde ihm hier gemacht, ein Film über diesen läuft ebenfalls im gut gemachten Museum und Dokumentationsarchiv.

Vor allem bekommt bekommt der Besucher ein gutes Bild über die Entwicklung der Resistance, allen voran auch von der Arbeit von Jean Moulin https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Moulin, Held und Einiger der verschiednen Widerstandsgruppen. Nicht umsonst bezeichnete Charles de Gaulle nach dem Krieg, Lyon als Hauptstadt der Resistance. Und so sind wir wieder in der Gegenwart angekommen und verabschieden uns von dieser historisch so interessanten Stadt zwischen Rhone und Saone mit einem Bild vom 14er Wiggerl natürlich. Deswegen weil mich Einheimische beim Fotografieren angesprochen haben, was das nicht für ein schönes Bild sei. Das macht einen doch stolz…. FIN.



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