Per Zug gehts ins benachbarte Orange. Bekannt unter den Namen Arausio in der Welt der Römer. Um die Gallier immer an die Niederlage bei Alesia zu erinnern, hat man bei der Einfahrt gleich eine größere Infotafel für das reisende Volk aufgestellt, um zu zeigen wer der Herr im Haus ist.
Die Rückseite wurde ebenfalls genützt, damit die Herrschaften, meist Theaterbesucher, nicht vergessen, wer das alles gebaut hat.
Die Rückseite des Bühnenbereiches steht ziemlich eindrucksvoll mitten im Zentrum der kleinen Stadt.
Wie seinerzeit die Schauspieler betritt man den Innenraum von der Seite…
und schon erwarten uns bis zu 10.000 vor Vorfreude begeisterte Zuseher in einem der best erhalteen Theater der Römer, das noch existiert und nicht als Steinbruch für diverse Nachfolgebauten herhalten mußte, weil es ziemlich einfach war, wenn so große Steine herumliegen.
Ganz oben von den ehemals billigen Plätzen gibts jedenfalls eine spektakuläre Sicht auf das was unten auf der Bühne geboten wurde. Die meisten Zuschauer haben sich aber mehr dafür interessiert, was in den ersten 3 Reihen passiert ist und wer wo mit seiner Gattin bei welcher Persönlichkeit sitzen durfte und wer aus dem fernen Rom angereist war.
Für diverse Wechsel zwischen Kaiser oder Konsul waren die Römer vorbereitet; einfach den Kopf abmontieren und den nächsten draufsetzen. Jedenfalls wird schwer renoviert, da das Gestein schon ziemlich porös ist.
Neben der Kunst gleich die Religion, hier stand ein großer Tempel und das Forum schloß sich dem Theater an.
Vom Forum selber seht nur noch diese Mauer, überhaupt gibts in dieser Stadt ziemlich viele Ruinen verschiedener Zeiten….
Diese Treppen führen rauf zum ehemaligen Schloß der Fürsten von Orange, welches aber seit der Revolution nicht mehr existiert, vor allem gehört schon vorher zu den Lieblingsfeinden von Ludwig XIV, da ja über komplizierte dynastische Verwicklungen die Fürsten von Orange zum Königshaus der Niederlande aufgestiegen sind. Und protestantisch warens auch noch. Dieser Herr nicht, der war noch brav mit bie den diversen Kreuzzügen.
Jedenfalls hat der Name „Orange“ des Orts mit der Farbe gar nichts zu tun. Sondern er bezieht sich auf den keltischen Wassergott Arausio. Da wurde einfach nicht richtig hingehört im Lauf der Jahre bzw kam „Orange“ durch diverse Dialektaussprachen oder diverse provenzialische Nuschler zustande. Dh die Niederländer bezeichnen sich zu Unrecht „Oranjes“ und könnten das nächste Mal auch in zuckerl-rosa Dressen im Fußball auflaufen. Das alles erfährt man in dieser kleinen mitteralterlichen Stadt mit ihren römischen Wurzeln.