Heute gehts in der Geschichte darum, daß ein eifersüchtiger König ziemlich ungemütlich werden kann, Schauplatz: das Schloß von Vaux-le-Vicomte
Nach einer guten halben Stunde ist man noch nicht ganz in „Provins“, wo der Zug hingeht, aber de facto voll in der Provinz und nichts erinnert mehr daran, daß eine Weltstadt in der Nähe ist.
Aber schon die Vorderseite zeigt, daß Monsieur Fouquet einer der mächtigsten Männer in der Epoche des jungen 14er Wiggerls war.
Über die Stallungen betritt man wie einst das Gesinde das Schloß, errichtet in einer Koopertion zwischen dem besten Architekten, Malers und Gartengestalters. Nach dieser Baustelle wurde die vom Fleck weg gleich für sehr ehrgeiziges Projekt engagiert, es ging darum die Jagdhütte vom Wiggerl seinem Vater wohnlich zu machen. Soll in der Nähe von Versailles liegen, wers kennt…
Bevor man zum Chef vorgelassen wurde, durft man den Blick in den Garten genießen. Der Bauherr und Eigentümer war einer „Big Player“ im Merkantilismus und nebebei auch Herr der Finanzen des Hofs, da blieb doch einiges über, um sich wohnlich einzurichten
Das Arbeitszimmer eher bescheiden, wenn man bedenkt, daß hier alle finanztechnischen Entscheidungen der französichen Krone fielen und Fouquet sicher ziemlich oft darüber nachgedacht hat, wie man den Hof finanzieren soll und die Baustelle in Versailles.
Wer soviel Macht hat, braucht sich nicht lange Gedanken über Feinde machen. Vor allem wenn es dann doch gleich 2 Kardinäle sind. Richelieu, bekannt aus div. Mantel- und Degenfilme und der eher unbekannte Mazarin, direkt aus Italien als Legionär verpflichtet. Hier alle 3 abgebildet, der in der Mitte ist der Wiggerl natürlich.
Und sein Finanzminister meinte es sehr gut mit ihm und hat im neben einer Bibliothek, auch ein Schlafzimmer miteingerichtet, weil er geglaubt hat, er kommt für die Eröffnungs-Party vorbei und will dann nicht gleich heimfahren.
Und da im Partysaal hat man es zur Eröffnung richtig krachen lassen und dem Herrscherhaus gezeigt, was man kann.
Und da hat der Wiggerl gesehen, wie toll diese Lage ist und welche schöne Gartenanlage rund um das Anwesen errichtet worden ist.
Der Architekt mit dem Gartengestalter übertraf sich selber, und setzt gekonnt Terrassen ein, um immer wieder ein neues Bild des Schloßes zu zeichnen.
Um Anzugeben mit seiner Macht, krönte der Gegenhang ein goldener Herkules als Demonstration der Macht und Stärke, quasi die Marke des Herrn Fouquet.
Der starke Grieche schaut schon sehr nachdenklich, wo das alles hinführt…..unten im Tal….wo noch gefeiert wird…
..da bogen sich die Tische mit Spezereien aus aller Herren Länder…
sogar der große Weinkeller wurde leer gesoffen….
und dann stand einer der uns bekannten Musektiere, ein gewisser Herr D’Artagnan, vor der Türe und verhaftete den Schloßherren. Mazarin fand das Ohr des Königs und konnte ihn überzeugen, daß das was nicht in Ordnung sei, mit der Finanzgebahrung.
Jedenfalls schätzte der König den Geschmak seines Gefangen, der nie mehr wieder zurück kam, er hat auch alle seine Gobelins aus dem Schlafzimmer verlangt….
Jedenfalls kam es zum Schauprozess mit dem Urteil „Lebenslänglich“ in Festungshaft.
Aber der wahre Grund für die Verhaftung ist bis heute unbekannt. Untreue? Wußte er, wer der wahre Vater vom Wiggerl war? Oder gings nur darum, daß Mazarin der Mächtigste und Reichste im ganze Land sein wollte? Oder spielte der Wiggerl einfach nur die beleidigte Leberwurst und wollte einfach nur das größte und beste Schloß im Reich haben? Jedenfalls scheint es diesen Machtkampf schon länger gegeben haben und diesen Herren, im Spielzimmer sieht man wie die Kardinals-Schlange nach dem Eichkatzerl (das Wappentier derer von Fouquet) schnappt….